Rüde oder Hündin?

Diese Frage stellte sich auch die Fachzeitschrift "WILD UND HUND 5/2009.

"Wer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Hündinnen die besseren, gehorsameren und leichtführigeren Begleiter sind ist nicht bekannt. Es fiel aber wohl auf äußerst fruchtbaren Boden. Nach Ansicht von Sascha Schmidt sind diese Thesen schlichtweg Humbug.

Richtig oder falsch, dass Hündinnen oft sensibler auf erzieherische Maßnahmen als Rüden reagieren?

Die Sensibilität ist individuell je Hund und Geschlecht verschieden stark ausgeprägt jeder Hund ist eine eigene Persönlichkeit und wirklich nicht vergleichbar. Generell gilt das Sprichwort " was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr", d.h. in jungen Jahren lernen die Hunde besser und behalten dieses auch ein Leben lang.

Das gilt auch für Dinge, die man z.B. dem Welpen erlaubt aber dem älteren Hund nicht erlauben möchte, was der Hund gelernt hat fordert er immer wieder ein und ist dann oftmals durch viel Training nur bedingt abzustellen oder muss immer mal wieder nachgebessert werden. Daher gleich liebevoll, direkt, klar und konsequent erziehen.


Prüfungsrealiät - Mythos Leichtführigkeit
Von leichtführigen Hunden sollte man gemeinhin erwarten, dass sie sich vor allem im Gehorsam leicht ausbilden lassen. Das müsste man auch an den Prüfungsergebnissen ablesen können, eine Prüfung ist zumeist eine Tagesbewertung, Dort findet sich in der Spitze wohl eher noch ein leichter Vorteil für die Rüden. Dies entspricht genau dem Geschlechtsverhältnis bei der Geburt, denn es werden auch zumeist mehr Rüden als Hündinnen gewölft, somit schlichtweh Humbug.

Rüden markieren angeblich überall. Das Rüden markieren ist sicherlich richtig, doch es muss nicht überall sein. Stubenreinheit ist eine Frage der Erziehung und kein geschlechtsspezifisches Phänomen. Rüden neigen auch manchmal dazu Ihre Stellung im Rüdenrudel zu hinterfragen, das gilt aber auch für Hündinnen. Klare Gesten, Erziehung zeigen hier ganz schnell Wirkung und geben Klärung. Der Mensch ist immer das alpha "Tier" und sollte extreme Stellungsauseinandersetzungen beeinflussen und verhindern

Komplizierter verhält es sich mit der Hitze der Hündin. Zweimal im Jahr in der Regel alle 6 Monate tritt die Läufigkeit normalerweise auf. Insbesondere während des Färbens verunreinigt die Hündin den Wagen, ihre Liegesstätte und evtl. die Polstermöbel und Bodenbelege. Hier kann zwar das Anlegen einer speziellen Windel für Abhilfe sorgen, doch das ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache. In dieser Zeit muss die Hündin von Rüden ferngehalten werden, um eine ungewollte Paarung zu vermeiden. Dies ist besonders in der Zeit der Standhitze zwischen dem 7 und 20. Tag zu berücksichtigen. Wir trennen sofort die Geschlechter, wenn das erst Färben sichtbar ist oder das Interesse des Rüden auffällig wird.
Ein weiteres leidiges Thema ist die Scheinschwangerschaft einen Monat nach der Läufigkeit.


Ich bin generell gegen die Kastration,

da dies ein nicht umwandelbarerer Schnitt ist, der den Hund nicht nur Hormonell ein Leben lang beeinflusst und sofern nicht ärztlich zwingend notwendig** wirklich sehr kritisch zu hinterfragen ist.


Bei der Kastration der Hündin werden die Eierstöcke entfernt.
Frühzeitige Kastration verhindert bei Hunden die Tumorbildung, Entzündungen sowie Scheinträchtigkeit praktisch zu 100 Prozent. Die Auftretenden Nachteile wie mögliche Harninkontinenz, Fellveränderung und einen evtl. Verfettung, wiegen die Vorteile eines ruhigeren Lebens und der gesundheitlichen Vorsorge der Hündin nicht auf. Eine Gewichtszunahme ist zudem auf unpassende Fütterung zurück zu führen, da kastrierte Hunde einen niedrigeren Energiebedarf haben.
Rüden können auch kastriert werden, obwohl manche Rüdemänner diese Aktion auf die eigenen Person projizieren und mit den "Geschlechtsgenossen" fühlen!"


** Fragen Sie bitte immer nach einer ärztlichen Zweit- oder Drittmeinung, ohne die vorherige Diagnose vorweg zu nehmen!
Meine Erfahrungen zeigen, dass es manchmal zu erheblich abweichenden Diagnosen kommt und die Kastration sich somit erübrigt!